Europa vor Ort in Niedersachsen
EU-Anlaufstellen
- EU-Kommission: Pressestelle Berlin
- Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union
- Enterprise Europe Network Niedersachsen
- Europe Direct Informationszentren in Niedersachsen
- Europäisches Informationszentrum Niedersachsen in Hannover
- Stabsstelle EU-Angelegenheiten der Region Hannover
- Newsletter "EuropaRegion" der Region Hannover
Regionalförderung (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – EFRE)
Dabei werden auf europäischer Ebene die allgemeinen Ziele und Schwerpunkte vorgegeben, die Auswahl und Abwicklung der EFRE-Projekte erfolgt direkt vor Ort. In Deutschland sind die jeweiligen Landesregierungen dafür zuständig. Eine Förderung unterliegt dem Prinzip der Kofinanzierung, d.h. die EU-Mittel sind mit Bundes-, Landes-, kommunalen und sonstigen öffentlichen Mitteln gegenzufinanzieren. Darüber hinaus können auch private Mittel in die Kofinanzierung einbezogen werden.
Niedersachsen stehen für die Förderperiode 2014 – 2020 insgesamt rund 691 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Im Jahr 2014 erhält das Bundesland beispielsweise knapp 93 Mio. Euro aus dem EFRE-Budget. Von 2007-2013 hatte das Land Niedersachsen Gelegenheit, insgesamt 1.200 Mio. Euro EFRE-Mittel abzurufen.
Was hat Niedersachsen in den letzten Jahren mit den EFRE-Mitteln erreicht?
Ergebnisse der Förderperiode 2007 – 2013 (Stand Ende 2012)
- 589 Mio. € für Investitionen in der Lüneburger Region
- 450 Mio. € für Investitionen in Forschung und Entwicklung
- 108 Mio. € für Technologietransfer und Kooperation KMU-Wissenschaft
- 35 Mio. € für Risikoverhütungsprojekte wie Küstenschutz
- 2700 KMU Projekte
- 20.000 neue Arbeitsplätze
Die restlichen Mittel der Förderperiode 2007-2013 können noch bis Ende 2015 verwendet werden.
Informationen über die einzelnen Empfänger sind online bei den Publizitätsstellen der Landesregierung einzusehen.
Konkrete Projekte & Verzeichnisse
Best Practice: Carplane – Entwicklung eines straßentauglichen Flugzeuges
Die FA. Carplane GmbH aus Braunschweig arbeitet an einem straßentauglichen Flugzeug: dem „Carplane“. Carplane? Ganz genau: damit ist ein Flächenflugzeug gemeint, welches sich in kurzer Zeit automatisch in ein straßentaugliches Fahrzeug verwandeln lässt. Dieses soll zeit- und kostensparend für individuelle Mobilität sorgen.
Die Idee ist einzigartig und bislang noch in keinem Projekt in Deutschland verfolgt worden. Nach erfolgreichem Abschluss des Projektes streben die Macher den Markteintritt an.
Das „Carplane“ wird im Zeitraum von 2012 bis 2015 mit rund 200.000 Euro EFRE-Mitteln bezuschusst.
Best Practice: Rückbau der Altablagerung „Sögel, Am Forstgraben“
Im Rahmen des EFRE-Förderprogramms „Wiedernutzung brachliegender Industrie- und Gewerbeflächen“ wurde die Altablagerung „Sögel, Am Forstgraben“ von Juni bis September 2013 dekontaminiert und für neue Nutzung bereitgestellt. Neben Bauschutt, Straßenaufbruch, Hausmüll, Sperrmüll sowie Garten- und Parkabfällen mussten zum Teil auch Industrieabfälle entsorgt werden.
Der Sanierungsprozess wurde mit rund 900.000 Euro aus dem EFRE finanziert. Eine Fläche von ca. 23.000 m² wurde so wieder nutzbar gemacht.
Ziel des Förderprogrammes ist grundsätzlich, Umweltschäden brachliegender Flächen trotz Untersuchungs- und Sanierungsaufwand zu beseitigen und somit die Vermarktung der Flächen zu ermöglichen.
Beschäftigungsförderung und Armutsbekämpfung (Europäischer Sozialfonds – ESF)
Niedersachsen stehen für die Förderperiode 2014 – 2020 insgesamt rund 288 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Im Jahr 2014 erhält das Bundesland beispielsweise knapp 39 Mio. Euro aus dem ESF-Budget. Von 2007 – 2013 hatte das Land Niedersachsen Gelegenheit, insgesamt 447 Mio. Euro ESF-Mittel abzurufen.
Was hat Niedersachsen in den letzten Jahren mit den ESF-Mitteln erreicht?
Ergebnisse der Förderphase 2007 – 2013 (Stand Ende 2012)
- 248 Mio. € für soziale Eingliederung
- 81 Mio. € für besseren Bildungszugang und bessere Qualität der Bildung
- 94 Mio. € für lebenslanges Lernen in Betrieben und die Förderung von Unternehmergeist
- 6 Mio. € für transnationale Maßnahmen
- 237.000 Menschen unterstützt
Konkrete Projekte & Verzeichnisse
Best Practice: IdA-Göttingen – „The challenge abroad“
Im Rahmen des Göttinger Projektes “The challenge abroad” konnten bis zu 200 arbeitslose junge Menschen Praktika in Malta, Frankreich oder Spanien absolvieren und somit einen Zugewinn an beruflichen, fremdsprachlichen und auch sozialen Kompetenzen erlangen. Mehr als zwei Drittel der Jugendlichen haben nach Abschluss des Projekts eine Ausbildung (schulisch, beruflich, universitär), sozialversicherungspflichtige Arbeit oder weiterführende Qualifizierung begonnen.
Das Projekt wurde zwischen Mai 2009 und Dezember 2014 mit über 2,2 millionen Euro bezuschusst.
Bildung (Erasmus)
Insgesamt konnten 2012/2013 2.687 Personen aus Niedersachsen dank Erasmus ins EU-Ausland gehen. 1.549 Personen konnten mithilfe der Erasmus-Förderung nach Niedersachsen kommen.
Budget
Davon:
5 Mrd. Euro Direktzahlungen (durchschnittlich 281 Euro / ha)
1,2 Mrd. Euro Fördermittel für die Entwicklung des ländlichen Raumes
Förderung für Landwirtschaft & Ländlicher Raum
Für die Agrarförderung in Deutschland stehen von 2014 bis 2020 jährlich etwa 6,2 Mrd. Euro zur Verfügung. Der Großteil, ca. 5 Mrd. Euro jährlich, entfällt auf die Direktzahlungen an die Landwirte, gekoppelt an die bewirtschaftete Fläche, nicht an Produktionsmengen. Pro Hektar erhält jeder Landwirt durchschnittlich 281 Euro Einkommensstütze. Im Durchschnitt machen diese Zahlungen rund 40 Prozent des Einkommens der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland aus. An die Direktzahlungen gebunden sind Umwelt- und Tierschutzstandards, die von landwirtschaftlichen Betrieben eingehalten werden müssen. Ab 2015 greifen zusätzliche Ökologisierungs ("Greening") - Vorgaben wie die Diversifizierung des Anbaus oder der Erhalt von Grünland. Werden die Greening-Vorgaben nicht eingehalten, droht der Verlust von einem Drittel der Direktzahlungen. Schwerpunkte liegen auf der Förderung von Junglandwirten und kleinen und mittleren Betrieben. Für die ersten 30 Hektar werden je 50 Euro mehr und für weitere 16 Hektar je 30 Euro mehr gezahlt.
Die Bundesländer Niedersachsen und Bremen werden zwischen 2014 und 2020 voraussichtlich gemeinsam etwa 939 Mio. Euro Fördermittel an ELER-Mitteln erhalten. Von 2007 – 2013 standen beiden Ländern Fördermittel in Höhe von insgesamt 975 Mio. Euro zur Verfügung. Innerhalb des ELER-Rahmens setzen Niedersachsen und Bremen den sog. LEADER-Schwerpunkt um: ausgewählte Regionen können eine eigenständige Regionalentwicklung auf der Basis freiwilliger Kooperationen in den ländlichen Gebieten durchführen. In den Jahren 2007 bis 2013 wurden von der EU rund 35,8 Mio. Euro für LEADER-Projekte in Niedersachsen und Bremen bereitgestellt.
Die Empfänger von Mitteln aus dem ELER, dem EFF und der deutlich höheren Direktzahlungen und Agrarmarktmaßnahmen des EGFL lassen sich in einer Datenbank der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung recherchieren.
Konkrete Projekte & Verzeichnisse
- LEADER in Niedersachsen und Bremen ab 2014
- LEADER Aktionsgebiete 2007 - 2013
- Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELER) in Niedersachsen und Bremen
- Informationen zur EU-Agrarförderung auf der Webseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
- Verzeichnis der Begünstigten EU-Fischereifonds
Best Practice: Automatisiertes Waldbrand-Früherkennungssystem
Um verheerende großflächige Waldbrände zu vermeiden, werden seit 2010 an 17 Kamerastandorten im Nordosten Niedersachsens die Kiefernwälder durch Spezialkameras überwacht. Deren Technik wurde ursprünglich durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für Weltraummissionen konzipiert und durch die Firma IQ wireless zum „FireWatch“-System weiterentwickelt.
Große Vorteile des Systems liegen in der ständigen Einsatzbereitschaft, einer schnellen Rauchentdeckung, visuellen Kontrollmöglichkeiten und Effizienz.
Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) hat das Projekt mit mehr als einer Mio. Euro unterstützt.
Forschungsförderung
Das neue EU-Förderprogramm Horizont ist bis 2020 mit einem Gesamtvolumen von fast 80 Mrd. Euro ausgestattet. Damit gibt die EU rund 30 Prozent mehr für Forschung und Innovation aus als im Vorgängerprogramm. Aufbauend auf drei Säulen – Wissenschaftsexzellenz, führende Rolle der Industrie und gesellschaftliche Herausforderungen – wird es Forschung von der Pionierforschung bis hin zu marktnaher Innovation fördern.
Im vergangenen 7. Forschungsrahmenprogramm war Deutschland Spitze: 16.500 deutsche Forscher nahmen an 8.000 EU-Projekten teil und erhielten eine Förderung von 6,4 Mrd. Euro. Die Liste der erfolgreichsten Städte dabei führt München an, gefolgt von Berlin, Köln, Stuttgart und Heidelberg. Die am stärksten beteiligten Forschungszentren sind die Fraunhofer Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt.
Konkrete Projekte & Verzeichnisse
Best Practice: tecas Ausbildungsnetzwerk
Die Medizinische Hochschule Hannover agiert als Koordinator für die tecas European Doctoral Academy für Regenerative Entwicklungstechnologien. Dieses spezielle Ausbildungsnetzwerk bezieht die wichtigsten europäischen Forscher auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Gewebe-Entwicklung und regenerativen Medizin zur Erzeugung eines kohärenten Rahmens von Know-how ein, der die Ausbildung und Laufbahnentwicklung von Doktoranden erleichtert.
Die Akademie wird seit Anfang 2013 bis Ende 2016 mit 3.400.000 € Förderung aus dem 7. Europäische Forschungsrahmenprogramm unterstützt.
Kulturförderung (Kreatives Europa)
Insgesamt stehen für die Kulturförderung von 2014 bis 2020 1,46 Mrd. Euro zur Verfügung.
Konkrete Projekte & Verzeichnisse
Weitere Informationen & konkrete Projekte
Hintergrund
g. U. = geschützte Ursprungsbezeichnung
g. g. A. = geschützte geographische Angabe
g. t. S. = garantiert traditionelle Spezialität
EU-Siegel: Alle Lebensmittel mit geschützter geographischer Herkunft in Deutschland auf einen Blick!
Europaabgeordnete
Folgende Europaabgeordnete werden während der 8. Legislaturperiode (2014 - 2019) das Land Niedersachsen im Europäischen Parlament vertreten:
- Burkhard Balz, CDU
- Jens Gieseke, CDU
- Matthias Groote, SPD
- Rebecca Harms, Bündnis 90/Die Grünen
- Bernd Lange, SPD
- Sabine Lösing, Die Linke
- Prof. Dr. Bernd Lucke, AFD
- David McAllister, CDU
- Gesine Meißner, FDP
- Prof. Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl, CDU
- Ulrike Trebesius, AfD
- Dr. Helga Trüpel, Bündnis 90/Die Grünen
Nach seiner Zusammensetzung hat das Europaparlament bereits den Parlamentspräsidenten Martin Schulz sowie den EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker gewählt.